Eine kleine Idee mit großer Auswirkung
Die Bilder, die wir in den verschiedenen Medien von den Hochwasser-Opfern gesehen haben, haben uns sehr berührt. Mein Chef hat spontan beschlossen, eine Tonne Wasser zu spenden und diese selbst in das Krisengebiet zu fahren. Und damit das Auto voll ist, hat er uns Kollegen angeboten, wenn wir noch Spielsachen spenden wollten, würde er diese natürlich auch mitnehmen. Birgit hat dann die Tonne Wasser bestellt und schon mal einige Spielsachen bereit gestellt. Ich habe dann Markus vorgeschlagen, über Facebook noch ein paar Spenden mehr einzusammeln und einfach noch den Anhänger mitzunehmen.
„Wir, die Firma Profigas aus Überlingen, werden am Montag einen Teil unsere Fahrzeuge und Mitarbeiter mit Lebensmitteln und Sachspenden nach NRW in die Hochwassergebiete entsenden. Aktuell ist noch Transportkapazität frei. Gerne nehmen wir Ihre Spende am Sonntag, den 18.07.2021 zwischen 14 Uhr und 18 Uhr an der Bruckfelder Strasse 6 in 88662 Überlingen entgegen.“ So der Original-Wortlaut auf Facebook.
Was dann passierte, war unglaublich. Die Nachricht wurde mehrere tausend Mal geteilt, weitergeleitet und verbreitete sich bis in die Schweiz. Den gesamten Samstag über klingelte das Telefon, Anfragen über Anfragen, eine unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft überrollte uns.
Am Sonntag begannen die ersten Spendenlieferungen schon Stunden vor dem eigentlichen Termin. Verschiedene Gruppen hatten in ihren Dörfern gesammelt und kamen mit Traktoranhängern, Pferdeanhängern und vollgestopften Kofferräumen bei uns an. Hätten nicht einige Spender spontan beschlossen einfach dazubleiben und zu helfen – wir wären restlos überfordert gewesen. Zeitweise war die Autoschlange bis fast nach Überlingen – in Lippertsreute war der Verkehr vollständig zum Stillstand gekommen. Bereits eine Stunde vor dem angedachten Ende waren drei Hallen komplett gefüllt mit Spenden. Noch bis weit in die späten Abendstunden wurde sortiert, palettiert und verladen. Zwei Sattelzügen mit Lebensmitteln, Getränken, Hygieneartikeln sowie Bekleidung und Kinderspielsachen standen abfahrbereit, zwei weitere Hallen waren immer noch komplett gefüllt.
Dieser Tag war wahnsinnig stressig, nicht nur körperlich sondern auch emotional. Niemals hätte ich eine solche Hilfsbereitschaft erwartet. Unternehmen, die sogar aus dem Urlaub Lebensmittelspenden organisiert haben (Edeka Sulger), Firmen, die uns spontan ihre Transportkapazität zur Verfügung stellten, Kleinbetriebe und Privatleute die den örtlichen Lebensmittelmarkt „leergekauft“ haben, Menschen, die spontan die Ärmel hochgekrempelt haben und fragten, wo kann ich helfen? Die ganze folgende Woche über haben mehrere Damen die beiden Hallen sortiert und die verwendbaren Spenden palettiert.
Vielen vielen Dank jedem einzelnen Helfer!
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